Oberflächen­abfluss: Heraus­forderung für Wasser­bau und Siedlungs­entwässerung

An der KOHS-Fachtagung vom 1. Februar 2024 in Olten fand nach längerer Zeit wieder einmal eine Podiumsdiskussion statt. Unter der fachkundigen Leitung von Catherine Berger diskutierten fünf Experten aus Behörden und von Seite Gebäudeversicherung verschiedene Fragestellungen zum Thema „Oberflächenabfluss: Herausforderung für den Wasserbau und die Siedlungsentwässerung“.

Die ersten beiden Themenblöcke befassten sich mit der Frage, wo man heute beim Thema Oberflächenabfluss im Kontext Wasserbau und Siedlungsentwässerung steht und „wo der Schuh drückt“. Die Podiumsteilnehmer waren sich darin einig, dass das Thema lanciert ist und in den letzten Jahren viele Grundlagen erarbeitet wurden. Nichtsdestotrotz bestehen bis heute diverse Unklarheiten. So sind die organisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen heute sehr unterschiedlich, dies vor allem auch von Kanton zu Kanton. Zu beachten ist auch die Vielzahl von betroffenen Akteuren, sowohl auf Behördenseite vom Bund über die Kantone bis zu den Gemeinden aber auch z.B. mit Gebäudeversicherungen oder weiteren Fachverbänden. Als zentraler Punkt wurde von verschiedenen Seiten die teilweise unklare rechtliche Lage in den Kantonen genannt. Solange die gesetzliche Grundlage nicht geklärt ist, sind Handlungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit Oberflächenabfluss stark limitiert. Dies wirkt sich entsprechend auch auf die Situation bei den Gemeinden aus, welche vielerorts die direkten Ansprechpartnerinnen sind.

Abschliessend wurde darüber diskutiert, welche Lösungsansätze es für die vielen Herausforderungen gibt. Stichwörter, die auf dem Podium mehrfach gefallen sind waren Sensibilisierung, Koordination und Zusammenarbeit. Um den Wissenstransfer voranzutreiben und das Thema auch bei Planern und Architekten bekannter zu machen, sind Ausbildungen und Schulungen nötig. Gleichzeitig braucht es aber auch einen Dialog aller beteiligten Akteure und eine enge Abstimmung zur Siedlungsentwässerung und Raumplanung. Mit einer integralen Betrachtung können mit optimalen Massnahmenkombinationen und differenzierten Schutzzielen für Grund-, Flächen- und Objektschutz zweckmässige Lösungen gefunden werden. Man ist auf einem guten Weg – aber es bleibt auch in den kommenden Jahren noch einiges zu tun.

 

Herzlichen Dank an die Leiterin des Podiums und die Teilnehmer:

Catherine Berger (geo7 AG), Christoph Bitterli (Kt. SO), Claudio Hauser (GVZ Kt. ZH), Antoine Magnollay (BAFU), Viktor Schmidiger (Kt. LU) und Thomas Schneider (Kt. VS)

 

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