Jahresbilanz von SWV-Präsidentin Susanne Vincenz-Stauffacher

In einem Gastkommentar bei energate zieht die SWV-Präsidentin ihre energiepolitische Jahresbilanz. Obwohl im vergangenen Jahr unter anderem mit der Verabschiedung des Mantelerlasses ein wichtiger Meilenstein erreicht wurde, bleibt auch im Jahr 2024 noch viel zu tun.

Das Jahr 2023 war ein energiepolitisch interessantes und ereignisreiches Jahr. Dabei waren die Vorzeichen zunächst eher düster. Schlagworte wie "Drohende Strommangellage" waren in aller Munde. Hinzu kamen massiv erhöhte Energiepreise, welche sowohl die Wirtschaft als auch die Privathaushalte belasteten.

Im Rekordtempo wurden politische Rahmenbedingungen geschaffen und dank der Wasserkraft zuverlässige Speicherreserven für den Winter aufgebaut. Gleichzeitig wandte sich der Bundesrat mit konkreten Spartipps an die Bevölkerung - erstmals seit dem legendären Auftritt von Alt-Bundesrat Adolf Ogi beim Eierkochen im Jahr 1988.

Energiekrise hat Mut und Kraft freigesetzt

Dank des milden Winters blieben wir zwar von Schlimmerem verschont. Aber das Bewusstsein, dass die Versorgungssicherheit in der Schweiz keine Selbstverständlichkeit ist, wurde nachhaltig geweckt. So hat die Energiekrise auch Mut und Kraft freigesetzt: Mut, uns ambitionierte Ziele zu setzen und die Kraft, entsprechende Entscheide zu fällen. Denn seit dem Volks-Nein zum CO2-Gesetz im Sommer 2021 herrschte eine eigentliche Blockade.

Mit der deutlichen Annahme des Klimaschutzgesetzes im Sommer 2023 wurde die bis dahin vorherrschende Blockade beseitigt. Mit dem Mantelerlass hat das Parlament im Herbst einen wichtigen Pflock für den Ausbau der erneuerbaren Energien eingeschlagen, ergänzt durch die Beschleunigungsvorlage, welche die Verfahren für die Erstellung von Anlagen zu deren Produktion vereinfacht. Hinzu kommt die Neuauflage des CO2-Gesetzes. Alle drei Vorlagen sind, Stand heute, auf guten Wegen.

Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

Persönlich hat mich speziell gefreut, dass ich im August 2023 zur Präsidentin des Schweizerischen Wasserwirtschaftsverbands gewählt wurde - einer Branche, welche mit Fug und Recht als das Rückgrat unserer einheimischen Energieversorgung bezeichnet werden kann.

Mein ganz persönliches Fazit hinsichtlich Energie und Klima ist denn auch positiv: Das Jahr 2023 hat gezeigt, dass das Erfolgsrezept für eine zukunftsgerichtete Energie- und Klimapolitik das Zusammenspiel zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft umfasst. Dann gehen Klimaschutz und Versorgungssicherheit Hand in Hand. Aber es bleibt noch viel zu tun. Bleiben wir dran - es lohnt sich!

Anmerkung: Dieser Text ist am 29.12.2023 bei energate messenger.ch erschienen (Link).

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Link zum Video von Susanne Vincenz-Stauffacher auf der LinkedIn Seite des SWV

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